Firma Walter
Der 1857 geborene Johann Walter gründete seine Firma als Spenglerei am 30. Mai 1881. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts exportierte er die Produkte seiner Fabrik, die als Zieh-, Stanz- und Presswerk Großkücheneinrichtungen wie Backbleche und Fleischerplatten produzierte. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte sich das Unternehmen derart vergrößert, dass es 1917 aufgrund „bedeutender Heereslieferungen“ eine eigene Haltestelle am Pfefferminzbähnel bekam. Die Söhne Johann Walters, der 1948 starb, bauten die Firma über den Zweiten Weltkrieg hinweg weiter aus. Polnische Zwangsarbeiter, die während des Kriegs zur Arbeit in der Fabrik herangezogen wurden, wohnten teilweise im Knabenschulhaus. Anfang der 1950er Jahre übernahm der älteste Enkel des Firmengründers die Leitung, 1962 bestand das Führungsteam aus den Nachkomminnen Petra, Rosemarie und Doris Walter. Um die 300 Personen arbeiteten 1964 in der Fabrik. Der Betrieb, der zum Schluss ISO-Gefäße produzierte, wurde 2001 stillgelegt.
Hinter der rund 200 Meter langen Fassade bestehend aus dem Klinkerbau der 1920er Jahre, dem Jugendstilgebäude und dem Stammhaus von 1864 verbergen sich heute hochwertige Wohnungen.
Gebäude | Standort | Heutige Nutzung |
Firma Walter | Raiffeisenstraße | Wohngebäude |